So, nach langer Zeit gibt es hier endlich mal wieder einen Blog Eintrag und ich verspreche Besserung! Es werden wieder mehr Artikel kommen und ich werde natürlich auch noch zum Thema Corona in Indien bloggen. Ein Artikel hierzu ist bereits in Arbeit und wird bald veröffentlicht.

Warum die lange Pause? Ich habe letztes Jahr im Sommer mit einem PG-Diplom Kurs Journalismus/Massenkommunikation angefangen. Dieser war umfangreicher als gedacht und hat mir viele neue Impulse und Ideen gegeben, die ich zum Teil umgesetzt habe bzw. am Umsetzen bin. Dadurch geriet der Blog etwas ins Hintertreffen, leider. Aber ich kann mich nun mal nicht teilen. Ich gelobe Besserung und da ich zumindest mit dem didaktischen Teil meines Diploms durch bin, habe ich nun wieder mehr Zeit für Schreiben.

Eine weitere Neuerung in meinem Leben hat sich ergeben. Durch Corona sind wir ja zumindest teilweise arbeitslos geworden – hoffentlich nur temporär- insofern habe ich, auch inspiriert von meinem Diplom-Kurs, eine journalistische Karriere eingeschlagen. Bloggen tue ich ja nun schon eine ganze Weile, nun ist auch noch ein Podcast dazu gekommen und ein paar andere Dinge, über die ich hier zu gegebener Zeit berichten werde, sind noch in der Entstehungsphase

Podcast was ist das? Diese Frage schlug mir in den letzten Tagen häufiger entgegen und so will ich sie hier in aller Kürze kurz beantworten. Ein Podcast ist “eine Serie von abonnierbaren Mediendateien”, um hier kurz Wikipedia zu zitieren. Es gibt Audio- oder Videopodcasts, wobei die meisten Podcasts Audioformat haben. Man könnte also sagen, Podcasts sind Radiosendungen, die man sich herunterladen und dann über Handy, Tablet oder Computer abspielen kann, wann und wo man möchte.

Podcasting, der Begriff ist zusammengesetzt aus iPod und Broadcast, ist sozusagen Radio 2.0.

Podcast kamen in den frühen 2000ern auf und wurden mit ihrer Inklusion bei iTunes populär. Heute gibt es ca. 1 Million Podcasts, wobei viele davon nicht regelmäßig, oder mittlerweile eingeschlafen sind.

Damit sind sie ein mächtiges neues Medium, ähnlich wie Blogs oder YouTube Kanäle. 2020 gaben 33 % aller Deutschen an, Podcasts zu hören. In den USA hören immerhin 51 % der Menschen über zwölf Jahre Podcasts. Und spätestens seit Michelle Obama einen Podcast angefangen hat, sollte das Publikum für Podcasts noch einmal gewachsen sein.

Ich habe vor einigen Jahren angefangen Podcasts zu hören. Am Anfang vor allem bei der Hausarbeit, beim Autofahren oder bei sonstigen manuellen Tätigkeiten, die keine intellektuellen Kapazitäten benötigen. Bevor also einfach nur Musik dudelt, habe ich angefangen verschiedene Podcasts zu hören, um diese Zeit zu nutzen. Der Vorteil eines Podcasts gegenüber dem Radio ist, dass man sich gezielt Inhalte heraussuchen kann und nicht darauf angewiesen ist, was der Sender gerade bringt.

Und mittlerweile gibt es Podcasts zu jedem erdenklichen Thema, News, Politik, Reisen, Natur, Wissenschaft, Pferde, Schreiben, Podcasting, Wirtschaft, Filme, Bücher, etc. Da ist im Grunde für jeden etwas dabei.

Auch große Medienkonzerne wie Der Spiegel oder der Deutschlandfunk haben das Format entdeckt und produzieren ihre eigenen Podcasts. Podcasts sind normalerweise umsonst, wobei einige auch Bonusepisode gegen Bezahlung veröffentlichen, und finanzieren sich über Werbung oder Sponsoren. Man kann sich die Episoden übers Internet oder einen Podcast Player herunterladen. Bei den meisten Smartphones sind Podcast Player mittlerweile vorinstalliert. Hat man einen Podcast abonniert, so wird automatisch die jeweils neuste Folge heruntergeladen und man kann sie sich dann jederzeit anhören, so wie man Musik hört. Nach dem Hören, wird die Folge im Allgemeinen wieder gelöscht, wobei das von den Einstellungen abhängt.

Wie bin ich jetzt zum Podcaster geworden? Nun ja, nachdem wir Corona-bedingt dieses Jahr nicht viel zu tun haben und wir aber natürlich Geld verdienen müssen, habe ich mich auf dem journalistischen Feld etwas umgeschaut und bin dabei auf eine Stellenanzeige gestoßen: Podcaster gesucht! Zuerst war ich nicht so begeistert, da ich eher Richtung Printmedien gehen wollte. Aber nach ein paar Stunden Nachdenkens, begann ich mich für das Thema zu erwärmen. Warum nicht mal komplett etwas Neues anfangen? Also schickte ich meine Bewerbung raus und nach einem Bewerbungsgespräch war ich als einer von zwei Podcastern beim Equestrian Adventuresses Podcast dabei. Zusammen mit meiner Partnerin Heather, die in Kanada sitzt, besprechen wir jetzt dreimal die Woche ganz Unterschiedliches zum Thema Pferde, Reisen und Abenteuer. Das ist natürlich absolut meine Baustelle und ich muss sagen, es macht Spaß. Ich führe Interviews mit Frauen auf der ganzen Welt von Brasilien bis Australien und die Zusammenarbeit mit Heather ist super, auch wenn wir zwischen uns 11,5 Stunden Zeitunterschied haben, was manches verkompliziert. Mal eben kurz eine WhatsApp, um schnell ein Problem zu klären ist oft schwierig. Wenn wir gemeinsam aufnehmen, dann ist einer von uns die Lerche oder der andere die Eule. Auf der anderen Seite, passt mir das aber auch durchaus, denn wenn wir Ritte oder andere Aktivitäten haben, so kollidiert das nicht mit dem Podcast. Und das Gros der Arbeit ist eh, Schneiden, Nacharbeiten und Hochladen. Außerdem muss jeweils ein WordPress Artikel geschrieben werden, der Bilder und Links benötigt. Und die nächsten Interviews und Themen müssen vorbereitet werden. Da geht viel Zeit für Recherche drauf. Es ist also nicht so, dass ich nur ab und zu ein bisschen vor dem Mikro sitze und mich nett mit Leuten unterhalte.

Warum erzähle ich das eigentlich alles? Weil heute, am 30. September, internationaler Podcast Tag ist. Und ich meine Erfahrungen einmal festhalten und teilen möchte. Vielleicht hat ja auch der ein oder andere Lust bekommen: einen Podcast kann jeder anfangen. Es ist etwas komplizierter und umfangreicher als ein Blog und es erfordert mehr Zeit, zumindest wenn man es ernst meint. Insofern bin ich froh, Heather an meiner Seite zu haben. Wir teilen uns die Arbeit und machen viel zusammen. Da kommt die Motivation von ganz alleine und wenn der eine mal keine Ideen mehr hat, hat der andere welche. Das ist praktisch und man hat plötzlich eine Kollegin, ja Freundin, die auf der anderen Seite der Welt sitzt. Irgendwie passt das für mich unglaublich gut ins Bild. Dafür mache ich den Podcast und auch den Blog. Um Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen, zu informieren und zu unterhalten. Denn alles das macht einen Podcast genauso wie einen Blog aus.

Also, hört mal rein, oder informiert euch mal über Podcasts. Und wenn ihr schon regelmäßig Podcasts hört, dann schreibt eurem Lieblings-Podcaster mal einen Kommentar oder eine Bewertung. Denn, jeder Podcast lebt vom Austausch mit seinem Publikum. Das ist eine der großen Errungenschaften der neuen Medien. Jeder kann seinen Senf dazugeben und seine Meinung kundtun. Man kann kommentieren, bewerten und seinen Lieblingspodcast weiterempfehlen. Das Medium lebt davon.

Equestrian Adventuresses Podcast