Ein Pferd zeigt mir, dass ich stark bin, solange ich es bin
Immer wieder mal schaffen es Berichte von Reitunfällen in die überregionalen Nachrichten. Meistens, wenn diese Unfälle dramatische Folgen für Mensch und Tier hatten oder der Schaden besonders groß war. Im August sind wieder zwei Unfälle passiert die breit in den Medien diskutiert wurden. Beides Mal waren Jugendliche involviert, was es um so tragischer macht. Ich will nicht auf den Zug der Sensationslust aufspringen, aber ich bin der Meinung, dass man von Unfällen lernen kann.
Warum passieren immer wieder schwere Unfälle mit Pferden?
Pferde sind Fluchttiere und reagieren damit gänzlich anders als Menschen oder Raubtiere im allgemeinen. Aus menschlicher Sicht, handeln Pferde irrational und bringen sich und ihren Reiter oft unnötig in Gefahr. Doch das ist unsere Perspektive. Als Reiter und Pferdehalter müssen wir lernen die Welt aus den Augen unserer Pferde zu sehen. Zu Verstehen, warum Pferde reagieren wie sie reagieren. Um Gefahrensituation im Voraus zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Jetzt sind wir Reiter mit unseren Pferden leider nicht alleine auf dieser Welt. Dann würde es sicherlich weniger Unfälle mit Pferden geben. Wir teilen uns aber Gelände und Raum mit Autofahrern, Fahrradfahrern, Fußgängern und anderen Nicht-Pferdemenschen, die alle keine Ahnung haben, dass Pferde reagieren wie sie reagieren. Deshalb haben wir als Reiter die Verantwortung für unsere Pferde. Wir sind gefragt wenn es darum geht, die Fehler Anderer auszubügeln und unsere Pferde so gut wie möglich auf ihre Rolle als Reit- und Geländepartner vorzubereiten.
Unfälle passieren, dass ist leider so. Aber wir können doch viel dafür tun, dass wir mit unseren Pferden, sicher durch die Welt und vor allem den Straßenverkehr kommen.
Deswegen ist es wichtig, dass wir uns über Unfälle Gedanken machen. Um aus ihnen zu lernen. Um unsere Freunde und Familie aufmerksam zu machen und Nicht-Pferdemenschen zu sensibilisieren. Und um ihnen die Gefahr bewusst zu machen, in die sie sich begeben, wenn sie mit dem Fahrrad zu dicht an einem Pferd vorbei fahren. Oder wenn sie mit dem Auto nicht anhalten, wenn eine Reitergruppe eine Straße überquert. Welchem Reiter ist das noch nicht passiert? Und oft ist diesen Menschen die Gefahr in der sie sich und andere bringen, nicht einmal bewusst. Weil sie annehmen, dass Pferde wie Menschen ticken und handeln. Und nicht wie die Flucht- und Herdentiere, die sie sind.
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