Das Reisen macht dich sprachlos und verwandelt dich dann in einen Geschichtenerzähler – Ibn Battuta
Heute geht es ausnahmsweise mal nicht um Pferde, sondern nur um Abenteuer. Ich war dienstlich in Süd-Florida und hatte zwei freie Tage, die ich dazu genutzt habe, einen Punkt auf meiner Bucket List abzuhaken: Die Everglades. Diese magisch anmutende Sumpflandschaft wollte ich schon lange einmal entdecken und welches Fortbewegungsmittel würde sich hier besser eignen als das Kayak. Jetzt ist der Sommer nicht unbedingt die beste Jahreszeit für einen Besuch in den tropischen Sümpfen, aber da ich nun schon da war, bin ich trotzdem gefahren.
Von Fort Myers aus habe ich mir ein Auto gemietet, mir in Everglades City einen Kayak-Verleih herausgesucht und mir ein paar Routen durch den Everglades Nationalpark recherchiert. Da ich vorher noch nie dort gewesen bin, wollte ich mir erstmal vor Ort einen Eindruck verschaffen und mit meinem Verleiher sprechen, was er für realisierbar hielt.
Ich bin ja stolzer Besitzer der America The Beautiful Card, eine Jahreskarte, die freien Eintritt in alle amerikanischen Nationalparks garantiert. Um in den Nationalparks zu campen, braucht man zusätzlich noch ein Permit. Das Nationalparks-Zentrum in Everglades City war zurzeit geschlossen, aber man kann die Permits problemlos online beantragen.
Also bin ich dann morgens auf gut Glück nach Everglades City gefahren und dort direkt zum Kayak Verleih. Meine Camping-Ausrüstung, Verpflegung, einen Dry Bag und jede Menge DEET hatte ich dabei. Die Dame vom Kayak Verleih war dann erstmal verwirrt, dass jemand im Sommer ein Kayak ausleihen wollte, aber sie rief ihren Boss an, der auch direkt kam und mit dem ich dann Equipment und Route besprechen konnte. Wie erhofft, kannte er sich vor Ort sehr gut aus und gab mir Tipps für meine Route sowie für den besten Platz zum Übernachten.
Da gerade die Ebbe einsetzte, entschied ich mich am ersten Tag zu einer recht kurzen Tour durch die 10000 Islands, einem Labyrinth aus Mangroven Inseln zwischen den Sümpfen und dem Golf von Mexiko gelegen. Übernachten wollte ich auf Jewell Key, einer kleinen Insel mit Sandstrand am äußersten Rand, direkt mit Blick aufs offene Meer. Am Tag zwei wollte ich dann mit der Flut am frühen Morgen zum Lopez River paddeln und dann über den Wilderness Waterway zum Turner River und zurück nach Everglades City. Alles in allem gute 40 km. Machbar, meinte mein Vermieter, aber nicht ohne. Also genau meins.
Schnell noch das Übernachtung Permit beantragt, zehn Formulare ausfüllen (die Amis sind immer noch einen Ticken bürokratischer als wir Deutsche) und dann ging es auch schon los.
Wie es mir auf dem Wasser ergangen ist, meine Highs und Lows, all das erzähle ich euch in der heutigen Folge.
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