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BücherEsel Ep54: Babel – R.F. Kuang

Weiter geht es mit einem sehr speziellen Fantasy Buch der bereits in unserer Fantasy Special Folge erwähnten Autorin Rebecca.F. Kuang. Wie schon in früheren Büchern, hat ihr Fantasy Roman Babel einen starken Bezug zur chinesischen Geschichte, in dem Fall, zum ersten Opium-Krieg und der Kolonialbeziehung mit Großbritannien. Die Geschichte spielt in einer alternativen Realität. Der Untertitel zur englischen Ausgabe ist Babel – An Arcane History. Arcane bedeutet hier geheim oder auch mysteriös.

Das Buch ist im Kern eine Kolonialismus-Kritik und dreht sich um die Frage, ist es gerechtfertigt eine andere Nation oder auch nur einen anderen Menschen auszubeuten.

Robin Swift, die Hauptperson, wird als Kind und Waise von Professor Richard Lovell aus Canton nach England geholt und in seinem Haus unterrichtet und auf sein Leben am Royal Institut of Translation oder Babel vorbereitet. Durch Hermeneutik, verleihen mehrsprachige Menschen Silber die Macht erstaunliche Dinge zu tun, Schiffe segeln schneller, Gewehre treffen besser. Die Kolonialmacht Großbritanniens basiert auf der in Silber gespeicherten Wortmagie und damit auf der Kunst der Übersetzung und Mehrsprachigkeit.

Endlich in Babel, ist Robin hin und her gerissen zwischen seinem Wunsch dazuzugehören, seinen Platz in der Welt zu finden und dem immer stärkeren Gefühl, Teil einer Unrechts-Maschinerie zu sein. Er kommt in Kontakt mit dem Geheimbund Hermes, der gegen Kolonialismus und Unterdrückung aufbegehrt und er beginnt sein ganzes Leben in Frage zu stellen. Der drohende Krieg zwischen Großbritannien und China, zwingt ihn schliesslich dazu, sich zu entscheiden.

Die zentralen Themen in dem durchaus aktuellen Buch sind Identität, Rassismus/Kolonialismus, Sexismus und die Frage ab wann der Zweck die Mittel heiligt.

Kein klassischer Fantasy Roman, aber intelligent geschrieben und aufregend.

Fazit: Trotz einer kontroversen Diskussion, lesenswert!

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