Categories
Literatur

BücherEsel Ep57: Victory City – Salman Rushdie

Wir stellen euch heute das neue Buch einer der Großen der englischsprachigen Literatur vor. Wir haben Salman Rushdie eigentlich schon seit den Anfängen des BücherEsels auf dem Zettel, aber irgendwie hatten wir bisher noch keine passende Gelegenheit. Dieses Jahr ist uns Salman Rushdie geradezu ins Gesicht gesprungen, sein neues Buch Victory City ist Anfang des Jahres erschienen und er wurde mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Nachdem schweren Attentat auf ihn 2022, endlich wieder positive Nachrichten.

Salman Rushdie ist seit fast einem halben Jahrhundert Schriftsteller und er nimmt kein Blatt vor den Mund. Nach seinem großen Erfolg Mitternachtskinder, hat ihm sein umstrittenes Buch Die Satanischen Verse, eine Fatwa und ein Kopfgeld von mittlerweile 3,4 Millionen Dollar von Ajatollah Khomeini eingebracht. Drei Jahrzehnte seines Lebens hat Rushdie auf der Flucht vor Attentätern verbracht, er steht immer noch unter Polizeischutz, auch wenn er sich mittlerweile weigert, sein Leben im Untergrund zu verbringen.

In seinen Büchern, genauso wie in Vorträgen und Artikeln, wird Rushdie nicht müde, auf die Gefahr, die von religiösem Fanatismus ausgeht, zu warnen. Auch deshalb ist und bleibt er Zielscheibe von Fundamentalisten und wurde letzten August, 23 Jahre nach Aussprechen der Fatwa, von einem Attentäter schwer verletzt.

Er konnte deswegen Victory City nicht selber vorstellen, auch wenn das fertige Manuskript zu diesem Zeitpunkt schon beim Verlag in Bearbeitung war. Die Vorstellung haben dann Margaret Atwood und Neil Gaiman, zwei Schwergewichte des amerikanischen Literaturbetriebs übernommen.

Victory City ist wieder ein wunderbares Beispiel für den Geschichtenerzähler Rushdie. Als Vorbild hat er sich dieses Mal das indische Königreich Vijayanagar aus dem 14. Jahrhundert genommen und es mit magischen Elementen gemischt, um sein Buch als Übersetzung eines alten Sanskrit Epos zu präsentieren.

Es geht um das Mädchen Pampa Kampana, das nach einem Krieg mitansehen muss, wie sich seine Mutter, zusammen mit anderen Frauen der Stadt, auf dem Scheiterhaufen selbst verbrennt. Sie beschließt für sich, dass keine andere Frau mehr dieses Schicksal erleiden soll und tatsächlich erhält sie von einer Göttin übernatürliche Fähigkeiten und ein 247 Jahre langes Leben, um eine Stadt aus Saatgut entstehen zu lassen und die Bewohner nach ihren Wünschen zu formen.

Doch ihre Bewohner, die für sie wie Kinder sind, entwickeln ihre eigenen Vorstellungen und obwohl Bisnagar als Ort der Toleranz und des Feminismus geplant war, kommt es anders. Denn Intoleranz, Intrigen und Dummheit sind leider auch menschlich. Und so ist die Geschichte Bisnagars ein Auf und Ab und Pampa Kampana sieht wie ihr Traum in Erfüllung geht und am Ende sich selbst zerstört.

Wie immer diskutieren wir kontrovers und entdecken einige spannende Details und Unterschiede zwischen der Originalausgabe und der deutschen Übersetzung.

Weitere Informationen:

Victory City: Podiums Diskussion mit Neil Gaiman und Margaret Atwood

Categories
Literatur

BücherEsel Ep48: Penelope und die zwölf Mägde – Margaret Atwood

Die kanadische Autorin Margaret Atwood ist ja schon eine unserer Lieblingsautorinnen und dementsprechend waren wir extrem aufgeregt als wir ein vermeintlich neues Buch von ihr auf der Frankfurter Buchmesse entdeckt haben. Dann haben wir festgestellt, es ist tatsächlich nur eine Neuauflage unter einem neuen Namen. Penelope und die zwölf Mägde ist bereits 2005 unter dem Titel Die Penelopiade erschienen und hatte mäßigen Erfolg. Vielleicht weil die griechischen Sagen wieder im Trend liegen, hat sich der Verlag Wunderraum entschieden eine Neuauflage herauszubringen, die wir euch nun hier vorstellen wollen. Margaret Atwood und die Odyssee, das kann nicht schiefgehen, dachten wir. Warum die Diskussion am Ende doch recht kontrovers geworden ist, erfahrt ihr in der heutigen Podcast Episode.

Auf jeden Fall ist Penelope und die zwölf Mägde ein unkonventionelles Buch in einem einzigartigen Stil, eine Abwechslung zwischen Prosa und Versform. Es erzählt die Odyssee aus Sicht der Penelope und gibt ihr eine Stimme. Neuerzählung von griechischen Sagen sind ja dank Madeline Miller wieder in Mode und auch Margaret Atwood hat dieses Buch als eine Neuerzählung mit femininer Perspektive geschrieben.

Mehr Infos:

Categories
Interview Literatur

BücherEsel Ep46: Frankfurter Buchmesse 2022

Wir haben uns einen Traum erfüllt und waren auf der Frankfurter Buchmesse. Und nicht nur das, wir haben sogar die offizielle Akkreditierung als Blogger beantragt und bekommen. So durften wir am Wochenende mit einem Ausweis um den Hals über die Messe schlendern, tolle Veranstaltungen besuchen, Autoren treffen und natürlich die neusten Buchtrends der vielen ausstellenden Verlage erleben. Und ja wir haben natürlich auch Bücher eingekauft, auch wenn es sich wirklich sehr im Rahmen gehalten hat.

Auf der Terrasse

Unsere absoluten Highlights waren der Vortrag zum Thema Postkoloniale Übersetzung mit Karin Betz, Claudia Hamm, Maria Hummitzsch und Michael Kegler sowie der Vortrag Beyond the Gender Binary von Alok Vaid-Menon.

Alok Vaid-Menon auf der Frankfurter Buchmesse

Ein bisschen eingekauft haben wir natürlich auch, Ute konnte an dem Buch Die Grenze – Eine Reise rund um Russland von Erika Fatland und an Der Gehängte von Conakry von Jean-Christophe Rufin nicht vorbeigehen und Angi hat sich neben einer wirklich wunderschön illustrierten Ausgabe von Wintermärchen noch das Buch #IchBinHanna zum Thema prekäre Wissenschaft in Deutschland gekauft.

Wir haben uns auch sehr gefreut einige tolle Interviews führen zu dürfen und bedanken uns noch einmal ganz herzlich bei:

Wayan Rump, Geschäftsführer des Reise Know-How Verlags

Andrea Scheifele, Ansayla Arts

Thorsten Simon, Pressesprecher von BoD

Sowie natürlich auch den Veranstaltern der Frankfurter Buchmesse die uns als Blogger eingeladen haben.

Der Messeturm – Das Wahrzeichen von Frankfurt
Categories
Literatur

BücherEsel Ep45: Das Buch Ana – Sue Monk Kidd

Was wäre wenn Jesus eine Frau gehabt hätte? Vielleicht hatte er eine, sehr wahrscheinlich sogar, wenn man überlegt dass Heiraten zur damaligen Zeit in seinem Kulturkreis eine religiöse Pflicht war. Doch wir wissen es nicht, wenn es sie gegeben hat, dann wurde ihre Stimme zum Schweigen gebracht und ihre Existenz über die Jahrtausende ausgelöscht.

Sue Monk Kidd, hat sich genau diese Frage gestellt und mit ihr einen packenden Roman geschrieben, über die fiktive Frau Jesus von Nazareth. Deshalb geht in dem Buch auch nicht um Jesus sondern um Ana, seine Frau. Geboren in eine wohlhabende Familie die sich den römischen Besatzern angedient hat, bekommt sie ein Gut, von dem die meisten Frauen ihrer Zeit ausgeschlossen sind: Bildung. Sie lernt Lesen und Schreiben und beginnt früh die Geschichten von bekannten Frauen auf Papyrus niederzuschreiben. Sie entgeht nur knapp dem Schicksal an einen reichen aber alten Mann verheiratet zu werden und trifft die Liebe ihres Lebens, Jesus. Sie heiraten und leben einige Jahre zusammen bis er mit seiner Mission beginnt und sie nach Ägypten ins Exil fliehen muss. Ana findet ihre Erfüllung im Schreiben. Sie gibt den stummen Frauen ihrer Zeit eine Stimme, erzählt ihre Geschichten und schreibt sie nieder.

Ein tolles Buch was uns die Zeit um den Beginn unserer Zeitrechnung näher bringt und mit Ana eine starke Frauenfigur erschafft.

Mehr Infos:

Webseite der Autorin

Categories
Literatur

BücherEsel Ep44: Liebe in Zeiten des Hasses – Florian Illies

Heute besprechen wir mal wieder ein Buch eines deutschen Autors, dass letztes Jahr erschienen ist und wochenlang auf den Bestsellerlisten stand: Liebe in Zeiten des Hasses – Chronik eines Gefühls 1929 – 1939, ist ein Epochengemälde und erzählt die Geschichte dieses folgenschweren Jahrzehnts anhand von Affären, Beziehungen und Liebesgeschichten zwischen den Who is Who der deutschen Kulturszene. Wir treffen auf die Familie Mann, Simone de Beauvoir und Jean-Paul Satre, Berthold Brecht und seine Geliebten, das Muttersöhnchen Erich Kästner, Hannah Arendt, Pablo Picasso, Marlene Dietrich und eine Vielzahl von anderen Künstlern des frühen 20.Jahrhundert. Man kennt sich, man trifft sich im Berlin der wilden 20er Jahre und ab 1933 geht man zusammen ins Exil.

Ein Buch, mehr eine Collage aus einzelnen Szenen, das sehr gut das Gefühl einer Era wiedergibt. Zunächst noch voller Hoffnung auf eine frohe Zukunft, die dann jäh durch die Machtergreifung der Nazis, zunichte gemacht wird.

Wie immer diskutieren wir über Inhalt, Stil und Hintergrund, ohne jedoch zu Spoilern oder zu viel vom Inhalt zu verraten.

Categories
Literatur

BücherEsel Ep42: Die Stadt aus Messing – S.A. Chakraborty

Wir kehren zurück ins Fantasy Genre mit einem nicht so klassischen Fantasy Roman. Die Stadt aus Messing ist der erste Teil der Daevabad Trilogie und gleichzeitig das schriftstellerische Debut der amerikanischen Autorin S.A. Chakraborty.

Die Geschichte beginnt in Kairo im 19ten Jahrhundert und entwickelt sich rasend schnell als die Heldin Nahri einen Djinn beschwört, der sie mitnimmt ins Reich der Djinn nach Daevabad.

Fliegende Teppiche, mythologische Riesenvögel und Zombies, es geht rund in diesem Buch und natürlich gibt es auch noch einen gut aussehenden Djinn der Nahri ziemlich den Kopf verdreht.

Angekommen in Daevabad mit seinen filigranen Türmen und Palästen, merkt Nahri schnell, dass hinter der Fassade alte Vorurteile und Hass zwischen den verschiedenen Djinn-Stämmen brodelt. Als Außenseiterin ist sie schnell hin un her gerissen zwischen ihrem Wunsch mehr über ihre Herkunft zu erfahren und in ihre alte Heimat, Kairo, zurückzukehren.

Das Setting von diesem erfrischenden und abwechslungsreichen Fantasy Roman ist die islamische Welt und man fühlt sich schnell wie in 1001 Nacht auf Speed. Die Autorin schafft es den Leser mitzunehmen in ihre phantastische aber auf seine eigene Weise sehr reelle Welt.

Wir sprechen wie immer über unsere Eindrücke, klären die Natur der Djinns und stellen fest, dass der Roman viele Bezüge zur Wirklichkeit besitzt.

Die Stadt aus Messing war unter anderem nominiert für den Hugo Award und einige andere Literatur Preise.

Der zweite Teil der Trilogie Das Königreich aus Kupfer ist mittlerweile auch auf Deutsch übersetzt.

Mehr Informationen:

Categories
Autoren Lesen Literatur

BücherEsel Ep40: Buchmesse Fabula Est

Wart ihr schon mal auf einer Buchmesse? Heute nehmen wir euch virtuell mit auf die kleine, aber feine Buchmesse Fabula Est die dieses Jahr zum dritten Mal in Solingen stattfindet.

Eine Buchmesse für Autoren*innen und kleine Verlage, hebt sich die Fabula Est durch eine familiäre Atmosphäre angenehm von den grossen Buchmessen ab und das ist durchaus gewollt.

Ins Leben gerufen, wurde sie von der Solinger Autorin Christina Willemse, die vergeblich versucht hat, eine kleine bezahlbare Buchmesse in erreichbarer Nähe zu finden und schliesslich einfach selbst eine organisiert hat. 2018 fand die erste Fabulanten Est in kleinem Rahmen mit ca. 30 Autoren*innen statt, 2019 kamen schon mehr als 50 und einige Kleinverlage und die Messe fand in der Stadtbibliothek in Solingen statt. Das war nun ein Event, was von einer Privatperson nur noch schwer alleine zu stemmen war und so konnte Christina den Hybrid Verlag als Partner und Mitveranstalter gewinnen.

Für 2020 war schon alles geplant als Corona allen einen Strich durch die Rechnung machte und zwei Jahre lange alle Veranstaltungen verhinderte oder stark einschränkte. Dieses Jahr gab es nun endlich eine Fortsetzung. Die Fabulanten Est ist eine der ersten Buchmessen die nach der langen Corona Zeit endlich wieder stattfindet.

Wir nehmen euch mit auf die Messe und sprechen mit Ausstellern und Veranstaltern über Buchmessen und ihren Sinn und Zweck.

Webseite der Fabula Est

Interview mit Elvira Zeissler

Mit Elvira Zeissler
Categories
Literatur Literaturpreis

BücherEsel Ep38: Queenie – Candice Carty-Williams

Seit 1976 wird in den USA und in Kanada der Februar als Black History Month gefeiert um die Leistungen von Afro-Amerikaner zu würdigen und zu feiern. Wir dachten uns, es ist Zeit mal wieder ein Buch einer schwarzen Autorin zu lesen und es euch hier im BücherEsel vorzustellen. Auswahl gab es mehr als genug und wir haben uns letztlich für das noch recht neue Buch einer jungen britischen Autorin entschieden.

Queenie ist der Debüt-Roman von Candice Carty-Williams und ein das übergreifende Thema ist der Alltagsrassismus dem PoCs (People of Color) ausgesetzt sind. Queenie, die Protagonistin des Buches, ist eine junge Frau mit jamaikanischen Wurzeln die in London lebt und bei einem Magazin arbeitet. Ihr weisser Freund hat sich gerade eine Auszeit von ihrer Beziehung erbeten und Queenie fällt in eine Depression die sie auf verschiedene Arten, nicht sehr erfolgreich, zu bekämpfen versucht.

Die Autorin schafft es meisterlich die eigentlich tragische Geschichte der Protagonistin die auch als schwarze Bridget Jones gehypt wird, mit viel Humor zu erzählen.

Queenie ist sofort sympathisch, obwohl oder vielleicht auch gerade weil, sie chaotisch durch ihr Leben stolpert und sich immer wieder in unangenehme Situationen bringt die aber einer gewissen Komik nicht entbehren.

Trotz allem Humor, schafft es die Autorin den Blick des Lesers auf den allgegenwärtigen Alltagsrassismus zu richten und ihn durch die Augen von Queenie zu erleben. Wie ein steter Tropfen, ist sie ihm ausgesetzt und man merkt schnell, wie sehr sie darunter leidet.

Ein starkes Buch, humorvoll über ein ernstes Thema geschrieben! Mal wieder eine gemeinsame Leseempfehlung von uns.

Categories
Literatur Literaturpreis

BücherEsel Ep35: Der Weisse Tiger – Aravind Adiga

Heute geht es literarisch nach Indien und wir besprechen ein Buch was über die Landesgrenzen bekannt und in viele Sprachen übersetzt worden ist: Der Weisse Tiger von Aravind Adiga.

2008 als Debut Roman erschienen, gewann es im selben Jahr den Booker Preis und wurde 2021 von Ramin Bahrani unter dem gleichen Titel verfilmt.

Das Buch handelt von Balram, einem armen Jungen aus Bihar der einen kometenhaften sozialen Aufstieg vom Arbeiter in einem Teeladen, zum Fahrer und schliesslich zum Unternehmer. Doch den Preis den er dafür zahlen muss ist hoch. Er wird Teil eines Systems aus Korruption und Bestechlichkeit und er wird zum Mörder.

Der Weisse Tiger ist ein packender Roman welcher uns tief in die Abgründe der indische Gesellschaft und der menschlichen Natur mitnimmt.

Es geht um Verrat, Mord und Begierde und wie man solche Verbrechen gegenüber sich selbst und anderen rechtfertigen kann.

Ein packendes, aber durchaus kontroverses Buch, vom Ich-Erzähler in einer Reihe von Rückblenden erzählt.

Wir diskutieren über die indische Kastengesellschaft, das Frauenbild in dem Roman und über den schwarzen Humor des Autors. In vielen Punkten gehen unsere Meinungen auseinander, aber macht euch selbst ein Bild und hört mal rein. Es lohnt sich!

Hier geht es zum Buch:

Categories
Literatur Literaturpreis

BücherEsel Ep33: Ferne Gestade – Abdulrazak Gurnah

Heute widmen wir uns einem ganz Großen im Literaturbereich, Abdulrazak Gurnah. Bei uns eher weniger bekannt, ist er seit vielen Jahren ein gefeierter Schriftsteller und Literaturwissenschaftler in Großbritannien und der englischsprachigen Welt. Viele seine Bücher sind auch auf Deutsch übersetzt worden, dennoch kennt man ihn in Deutschland eher weniger. Das hat sich 2021 geändert als ihm der Literatur Nobelpreis verliehen wurde. Das Komitee begründete seine Entscheidung in dem es seine “…kompromisslose und mitfühlendes Darstellung der Folgen des Kolonialismus” lobte.

Wir haben uns kurzentschloßen entschieden ein Buch von ihm zu lesen und haben das 2001 erschienene Buch By The Sea ausgewählt.

Das Buch ist bereits 2001 in deutscher Übersetzung herausgekommen, mittlerweile allerdings vergriffen. Also entschied sich der Verlag Penguin Random House zu einer Neuausgabe die am 14.03.2022 erscheint. Vorbestellungen sind bei vielen Buchgeschäften bereits möglich.

Es geht um den Flüchtling Saleh Omar aus Sansibar der in Großbritannien unter dem Namen Rajab Schaban Asyl sucht und gewährt bekommt. Er versucht sein altes Leben hinter sich zu lassen, was ihm jedoch nicht gelingt. Latif Mahmud, ein Bekannter aus seiner alten Heimat taucht auf, der auf untrennbare Weise mit ihm verbunden ist und dessen Vater’s Name Saleh Omar angenommen hat. Das Buch ist eine Abfolge von Erinnerungen der beiden Protagonisten die sich an ihre Kindheit, Jugend und Erwachsenwerden auf Sansibar erinnern und an die Familienfehde zwischen die das Leben der Beiden verändert und vergiftet hat.

Das Buch wirft das Licht auf eine wenig beschriebene Weltgegend, das Archipel Sansibar welches uns höchstens als tropisches Touristen Paradies bekannt ist. Der Autor, selbst auf Sansibar geboren, schafft es meisterhaft die Gesellschaft, das Leben und die Geschichte des Archipels zum Leben zu erwecken, verpackt in eine spannende Familiengeschichte die sich von der Kolonialzeit bis ins Heute zieht.

Prädikat: Lesenswert, auch wenn wir durchaus mal wieder kontrovers diskutieren!

Zu dem Buch kommt ihr hier: